Wie geht «gute Kommunikation»?

Kommunikation ist unentbehrlich, wenn man mit Menschen in Kontakt und in die Interaktion kommen möchte. Wir möchten damit Zugang zu einer anderen Person finden. Doch wie genau funktioniert gute Kommunikation? Was – ausser Sprache – sind noch wesentliche Kommunikationsmittel, um ein echtes Miteinander herstellen zu können?

Kommunikation ist ein Bindeglied und schafft eine Brücke vom Ich zum Du, sodass daraus ein Wir werden kann.  In echter, guter Kommunikation geht es nicht nur um den Austausch von Informationen, sondern vielmehr um das Herstellen von Kontakt auf der Beziehungsebene. Und noch einen Schritt weiter: nämlich um den Aufbau und Erhalt von Beziehungen. In unserer heutigen Gesellschaft haben wir genau hier das Problem. Kommunikation hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert.

Kommunikation ist heute anders

Informationen und Daten werden heute in unglaublichen Mengen von A nach B geschickt. Menschen twittern, snapchatten, whatsappen und lösen auf diesem Weg Beziehungen auf oder kündigen Jobs. Diese Art der Kommunikation macht deutlich, wie gross die Distanz zueinander geworden ist – und wie gering die Bereitschaft, in echten Kontakt zu gehen. Es gibt immer weniger echten  zwischenmenschlichen Dialog. Damit meine ich den intensiven Austausch zwischen zwei Menschen, bei dem es im Grunde genommen um mehr geht, als nur den Austausch von Informationen. 

Warum sollte man sich mit Kommunikation auseinandersetzen?

Kommunikation wird uns von Geburt an praktisch in die Wiege gelegt. Wir kommunizieren unser Leben lang. Für uns ist Kommunikation das Natürlichste auf der Welt und viele denken, man müsse einfach nur den Mund aufmachen, um verstanden zu werden. Die vielen Missverständnisse und Konflikte im beruflichen Alltag wie zu Hause zeigen uns jedoch immer wieder, dass dem nicht so ist. So hat der österreichische Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz passenderweise gesagt: »Gedacht ist noch nicht gesagt. Gesagt ist noch nicht gehört. Gehört ist noch nicht verstanden. Verstanden ist noch nicht einverstanden. Einverstanden ist noch nicht angewendet. Und angewendet ist noch lange nicht beibehalten.«

Wir reagieren viel mehr auf das, was wir hören, doch das ist nicht zwingend auch das, was gesagt wurde. 

Basiswissen für gute Kommunikation

Wer gut kommunizieren möchte, sollte über das entsprechende Basiswissen verfügen. Dazu gehören die folgenden Grundsätze, die für ein kommunikationsförderndes und beziehungsorientiertes Verhalten entscheidend sind.

1. Man kann nicht nicht kommunizieren

Eine sehr treffende Aussage von Paul Watzlawick, denn sobald wir uns in Kontakt mit anderen Menschen befinden, kommunizieren wir auch schon. Selbst wenn wir nichts sagen, kommunizieren wir. Je nach Situation kann das Nichts Sagen noch viel stärker in seiner Wirkung sein als wenn wir etwas sagen würden. Wir kommunizieren nämlich auf unterschiedlichen Ebenen und das gesprochene Wort ist nur eine von drei Ebenen, auf denen Kommunikation stattfindet und somit die Interaktion mit anderen. Diese drei Ebenen sind:

Verbale Kommunikation – das gesprochene Wort
Paraverbale Kommunikation – der Tonfall
Nonverbale Kommunikation – Gestik, Mimik, Körperhaltung

2. Kommunikation ist immer auch nonverbal.

Nonverbal bedeutet körpersprachlich. Dieser Anteil findet immer statt und wirkt sich auch auf die dritte Dimension der Gesamtwirkung aus, nämlich den paraverbalen Anteil, also den Tonfall. Sie kennen sicher das Sprichwort »Der Ton macht die Musik«. Und so ist es eben auch in der Kommunikation. Wie Sie etwas sagen, kann einen sehr großen Unterschied machen. Sie kennen das bestimmt aus der eigenen Erfahrung. In der schriftlichen Kommunikation fehlt der nonverbale Anteil komplett, was auch ein Grund dafür ist, dass es mittlerweile unzählige Emojis gibt, die man seinem Text noch zufügen kann. Sie sollen den Gemütszustand des Senders widergeben und potenziell entstehende Missverständnisse vermeiden, die oft auf das Fehlen des paraverbalen und nonverbalen Anteils zurückzuführen sind. Auf die Gesamtwirkung geschaut, gewinnt der nonverbale Ausdruck immer. 

Albert Mehrabian, ein iranisch-amerikanischer Psychologe, hat einmal das Verhältnis untersucht, welche der drei Ebenen der Kommunikation wie schwer gewichtet: Nur sieben Prozent der Gesamtwirkung fallen auf den verbalen Teil, 38 Prozent sind bestimmt durch den Tonfall und bis zu 55 Prozent dominiert die Körpersprache. Das trifft ganz besonders dann zu, wenn die drei Anteile nicht aneinander ausgerichtet sind, oder sich sogar widersprechen. In einem solchen Fall, sagt die Körpersprache in aller Regel die Wahrheit.

Ich hoffe Sie nehmen aus diesem Blog einige Impulse mit in Ihre Gespräche mit Geschäftspartnern, Kunden, Kollegen, Chef, Partner, Kindern ... auf gelingende Kommunikation.