Ganz ähnlich verhält es sich in Unternehmen: Die Belegschaft besteht meistens aus einer bunten Vielfalt von Menschen, die sich in Alter, Geschlecht, Bildung, Kultur und Weltanschauung mehr oder weniger stark unterscheiden. Wer an seinem Arbeitsplatz hängt, kann sich Konfrontationen mit den Kollegen kaum entziehen. Doch Konflikte im täglichen Miteinander belasten nicht nur das Betriebsklima, sondern wirken sich letztlich auch auf die Produktivität aller Beteiligten aus. Durch solche Reibungsverluste werden jährlich Unsummen vernichtet.
Wie viel sinnvoller wäre es doch, wenn Mitarbeiter und Führungskräfte in der Lage wären, durch mehr Selbst- und Beziehungskompetenz die Anzahl ungelöster oder sogar eskalierter Konflikte zu reduzieren? Wenn Konflikte durch überlegtes und sorgfältiges Kommunizieren oder bessere Kooperation erst gar nicht eskalieren würden?
Wertschätzung und Respekt
Mehr Menschlichkeit in der Führung – aber auch im ganz normalen Alltag – könnte so viel bewirken. Dabei geht es gar nicht darum, noch mehr Leistung aus Mitarbeitern herauszupressen oder das eigene Umfeld zu manipulieren. Es geht auch nicht um einen Kuschelkurs, bei dem jeder mit Samthandschuhen angefasst werden soll. Die Rede ist von einer menschlichen Grundhaltung, die geprägt ist von Wertschätzung und gegenseitigem Respekt. Von einer Grundhaltung, die sich in den kleinen und großen Dingen im täglichen Miteinander äußert, die von jeder Führungskraft und jedem einzelnen Teammitglied mitgetragen und gelebt wird, und die die Belegschaftaußerdem emotional an ans Unternehmen bindet, indem tragfähige Beziehungen entstehen.
Eine auf diese Weise geprägte Unternehmenskultur führt dazu, dass sich jeder auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren kann. Zufriedene und engagierte Mitarbeiter können ihren Fokus auf interne und externe Kunden richten und werden durch ihr zuvorkommendes und beziehungserhaltendes Verhalten gegenüber diesen und anderen Geschäftspartnern zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Sie sehen: Menschlichkeit ist bei weitem nicht nur ein »nice to have«, sondern steigert letztendlich die Produktivität und damit den wirtschaftlichen Erfolg.