Wie wichtig ist Wertschätzung in der Führung?

„Dankeschön! Du machst einen tollen Job! Es tut gut, dass du da bist!“ Wann haben Sie zuletzt einen solchen Satz gesagt? Und nicht etwa zu Hause zu Partner, Eltern oder Kinder – wann haben Sie zuletzt Ihre Mitarbeiter und Kollegen gelobt und wertgeschätzt?

Hohe Anforderungen an Führungskräfte

Sicher: Die Anforderungen an Führungskräfte steigen enorm. Der Druck, der auf ihnen lastet, ist unverkennbar hoch. Nur sehr selten ist die Möglichkeit da, sich mit jemandem auf Augenhöhe auszutauschen, der ehrliches, aufrichtiges Feedback gibt. Mitarbeiterführung ist eine zusätzliche Herausforderung, denn jeder Einzelne braucht eine andere Art der Führung, um optimal performen zu können. Was sich jedoch überall widerspiegelt, ist der Bedarf an Wertschätzung durch die Führungsperson. 

Bitte mehr Menschlichkeit

Mehr Menschlichkeit in Führung und Zusammenarbeit kann der Schlüssel zum Erfolg sein. Hier geht es darum, eine menschliche Grundhaltung in Bezug auf Wertschätzung, Respekt und im gegenseitigen Umgang zu stärken. Eine Menschlichkeit, die ihren Ursprung in jeder einzelnen Führungskraft und jedem Mitarbeiter hat und die eine hohe Selbstkompetenz als Basis voraussetzt. 

Eine solche Kultur ist DIE Voraussetzung für eine emotionale Bindung von Mitarbeitenden an das Unternehmen, welches wiederum im direkten Zusammenhang steht mit der emotionalen Bindung der wichtigsten Menschen, mit denen Mitarbeiter in Kontakt kommen – den Kunden. Denn in Zeiten immer höherer Vergleichbarkeit von Produkten und Leistungen, machen die Mitarbeiter den Unterschied im Kundenerlebnis und sorgen somit für einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Der Grund: Nur zufriedene und engagierte Mitarbeiter, die sich auch mit ihrem Unternehmen identifizieren können, werden ihren Fokus nach Aussen – zum Kunden – richten und diesen eine echte Kundenorientierung erleben lassen. Die Qualität der Führung trägt hierzu wesentlich ihren Teil bei.

Mehr als nur Soft Skills

Die Reise beginnt bei uns selbst, denn eine menschliche, wertschätzende Grundhaltung zeugt von mehr als nur Soft Skills. Sie ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens und kann nicht einfach mal schnell über Kommunikations- oder Führungsseminare erlernt werden. Das wäre lediglich ein »Kratzen an der Oberfläche«. Wenn jemand in seiner eigenen Entwicklung nicht an einen Punkt gelangt, an dem er Tools und Techniken aus der eigenen Grundhaltung heraus anwendet, dann wird er oder sie damit auch nicht effektiv sein. Im schlimmsten Fall probiert er es für ein paar Tage aus und fällt dann wieder in alte Gewohnheiten zurück, weil es eben so nicht funktioniert.

Echte Beziehungskompetenz entwickeln

Wir müssen stattdessen echte Beziehungskompetenz entwickeln. Also die Fähigkeit, mit anderen in einen echten authentischen Kontakt zu treten, Beziehungen aufzubauen und diese auch unter schweren Bedingungen zu halten. Dazu reichen keine erlernten Tools und Techniken – diese Reise muss bei uns selbst beginnen. Wir müssen zunächst nach innen gehen, um auf dieser Basis authentisch nach aussen zu gehen und zu anderen einen echten Kontakt herstellen zu können. Wenn wir unsere Beziehungskompetenz entwickeln wollen, dann braucht es dafür ein solides Fundament: Selbstkompetenz. Deshalb müssen wir damit beginnen, den Einzelnen in seiner Selbstkompetenz zu stärken – im Umgang mit anderen und im Kontakt mit sich selbst.