Wie gelingt nachhaltige Verhaltensänderung? (Teil 1)

In meiner Arbeit als Coach geht es im Wesentlichen um Haltungs- und Verhaltensänderung, also Veränderung, die im Verhalten sichtbar wird. Insbesondere in der Arbeit mit Führungskräften ist das relevant, schliesslich geht es häufig um effektiveres Führungsverhalten. Dabei begegnet mir natürlich oft die berechtigte Frage: Wie gelingt erfolgreiche und nachhaltige Verhaltensänderung?

Verhaltensänderungen sind in erster Linie Änderungen von Gewohnheiten. Bei erwachsenen Menschen ist das durchaus anspruchsvoll! Um zu verstehen, wie sich Verhalten nachhaltig verändern lässt, ist es daher wichtig, sich mit der Entstehung von Gewohnheiten auseinanderzusetzen.

Wir alle haben eine Komfortzone. Das ist der Bereich, in dem wir uns sicher fühlen. In dem wir wissen, »wie der Hase läuft«, in dem wir kompetent sind. Veränderung, Wachstum, persönliche Entwicklung finden nur selten innerhalb dieser Komfortzone statt. Wenn wir aber genau das wollen, müssen wir demzufolge die Komfortzone verlassen. Denn Weiterentwicklung findet knapp ausserhalb der Komfortzone statt.

Wenn Sie sich die Komfortzone als Kreis vorstellen, findet die Weiterentwicklung in dem Bereich unmittelbar ausserhalb statt, den wir als Ausdehnungszone bezeichnen könnten. In diesem Bereich liegt Ihr Potenzial, das Sie noch nicht zum Ausdruck gebracht haben, in das Sie sich aber noch hinein entwickeln können.

Raus aus der Komfortzone

Das heisst, um Veränderungen nachhaltig zu erreichen, um sich zu entwickeln und zu wachsen, ist ein wesentlicher Schritt, derjenige hinaus aus der Komfortzone, in diesen Ausdehnungsbereich hinein. Das bringt leider mit sich, dass sich dieser Entwicklungsschritt etwas unangenehm oder eben »unkomfortabel« anfühlt. Weil es um neue Erfahrungen geht, die wir eben noch nicht kennen und die deshalb noch nicht Teil unserer Komfortzone sind.

Und wenn Sie sich mal zurückerinnern, an die letzten 10, 15 Jahre – die Dinge, die heute in Ihrer Komfortzone liegen waren damals sehr wahrscheinlich noch ausserhalb. Gleiches gilt umgekehrt für Erfahrungen, die heute noch ausserhalb liegen. Mit jeder neuen Erfahrung, auf die Sie sich einlassen, mit der Sie wachsen, wächst auch Ihre Komfortzone.

Keine Panik!

Wichtig in diesem Prozess ist, nicht in der sogenannten Panikzone zu landen. Als diese könnte man den Bereich jenseits der Ausdehnungszone bezeichnen. Da, wo das Eis dünn wird, weil Sie für diese Erfahrungen noch nicht bereit sind oder die nötigen Kompetenzen und Talente gar nicht besitzen, die es braucht, um da erfolgreich zu sein.

Wenn Sie sich dennoch dort hinauswagen, weil Sie sich vielleicht etwas zu viel zumuten und das Eis bricht plötzlich ein, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Sie diesen Schritt, hinaus in diese Art von Erfahrung, gar nicht mehr machen werden. Deshalb ist es wichtig, nur in die Ausdehnungszone hinauszugehen. Diese erkennen Sie daran, dass es sich zwar unangenehm anfühlt, aber dennoch ein bisschen Spass macht oder Sie zumindest den Eindruck haben, dass Sie die Situation noch kontrollieren können.

Nun haben Sie erfahren, wie Verhaltensänderung gelingen kann. Lesen Sie im nächsten Blog, wie Sie Verhaltensänderung nachhaltig etablieren können.