Neue Gewohnheiten erfolgreich bilden (Teil 1)

Haben Sie schon einmal von „Basalganglien“ gehört? Aus mehreren Kernen zusammengesetzt, bilden diese einen wichtigen Teil unseres Gehirns. Sie sind unter anderem für Muster und Routineaktivitäten verantwortlich, die nicht viel mentale Aufmerksamkeit erfordern. Besser bekannt als: Gewohnheiten.

Wird ein Gedanke oder eine Aktivität mehrmals wiederholt, übernehmen irgendwann die Basalganglien die Kontrolle darüber und formen einen neuen neuronalen Pfad. Es wird dadurch automatisch eine neue Gewohnheit gebildet – sodass wir zukünftig nicht mehr bewusst darüber nachdenken und entscheiden müssen, was wir tun, sondern die Reaktion, das Verhalten oder das Denken automatisch abläuft.

Nehmen wir als Beispiel einmal das Autofahren: Ein grosser Teil unserer Tätigkeiten beim Autofahren läuft nahezu vollautomatisch ab. Oder wann haben Sie zuletzt bewusst geblinkt, indem Sie zuerst darüber nachgedacht haben, was zu tun ist und dann bewusst die Entscheidung getroffen haben, den Blinker nach links, oder nach rechts zu setzen? Die meisten routinierten Autofahrer fahren von A nach B und denken dabei über alles mögliche nach, während das Auto sich fast von alleine fährt.

Schauen wir uns dieses Beispiel noch etwas genauer an. Was tun Sie als AutofahrerIn, wenn die Bremslichter des Fahrzeugs vor Ihnen aufleuchten? Sie werden das Bremspedal betätigen – ohne dabei wirklich nachzudenken. Und je häufiger Sie einen solchen Vorgang wiederholen, desto mehr neuronale Verbindungen werden gebildet und desto stärker ist die Reaktion künftig aus der Gewohnheit heraus. Und da sie dadurch wenig Bewusstheit verlangt, verbraucht sie auch weniger Ressourcen im Gehirn, als bewusst gewähltes Verhalten. Einer der Hauptgründe dafür, dass wir immer wieder in alte Gewohnheiten zurück verfallen.

Der Prozess setzt sich aus den drei folgenden Schritten zusammen:

•          Impuls
•          Verhalten
•          Belohnung

Im ersten Schritt wird ein Impuls ausgelöst, im englischen auch „Trigger“ genannt, der eine Aktion nach sich zieht. Dieser interne oder externe Impuls ist in unserem Beispiel das Aufleuchten der Bremslichter des vor Ihnen fahrenden Fahrzeuges.

Im zweiten Schritt geht es um Ihr Verhalten. Was tun Sie? Welche Aktion löst dieser Impuls aus? Sie betätigen das Bremspedal – und das ganz automatisch, ohne beispielsweise darüber nachzudenken, mit wieviel Druck Sie das Pedal betätigen, oder mit welcher Geschwindigkeit Sie abbremsen.

Der Prozess endet in Schritt drei mit dem Ausschütten von Dopamin im Belohnungszentrum des Gehirns, welches Ihnen das Signal gibt, dass diese Reaktion richtig war und auch in Zukunft wiederholt werden soll.

Sie möchten mehr zum Thema erfahren? Im nächsten Blog erfahren Sie, wie Ihnen neu gebildete Gewohnheiten für Ihren zukünftigen Erfolg helfen können.