Mit sozialer Elastizität wirksamer kommunizieren

Wenn Menschen gemeinsam Ziele erreichen und effektiv zusammenarbeiten wollen, ist eine der grössten Herausforderungen die Vielseitigkeit der Persönlichkeiten. Wir »ticken« unterschiedlich, haben verschiedene Charakterzüge und Verhaltenstendenzen. Das kann natürlich dazu führen, dass Unverständnis und Konflikte entstehen, sodass sich die Zusammenarbeit nicht immer einfach gestaltet.

Unterschiede in der Persönlichkeit kann man sich aber durchaus zu Nutze machen, wenn man sich mit ihnen systematisch auseinandersetzt.
Zu diesem Zweck gibt es verschiedene Persönlichkeitsmodelle wie beispielsweise den Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI), das DISG-Model, oder die diversen Hogan Profile, usw. In all diesen Modellen geht es letztendlich darum, menschliche Diversität zu beschreiben. Mit dem Ziel, sich selbst besser zu verstehen, auf dieser Basis andere und deren Andersartigkeit besser zu verstehen und dadurch schneller und effektiver Ziele zu erreichen.

Wenn wir ein solches Modell verstanden und verinnerlicht haben, geht es nicht mehr darum, andere so zu behandeln, wie man selber behandelt werden möchte, sondern andere so zu behandeln, wie sie behandelt werden möchten. Das gilt insbesondere dann, wenn man in der Kommunikation und Interaktion mit anderen wirklich effektiv sein möchte. Wer sich auf die Kommunikations- und Verhaltensbedürfnisse anderer einlässt und sich diesen anpasst, erzielt leichter und schneller Erfolge in der Zusammenarbeit.

Das bedeutet natürlich nicht, selbst nicht mehr authentisch zu sein und sich bedingungslos anderen anzupassen. Ziel ist nicht sein eigenes Wesen grundsätzlich zu ändern. Sondern es geht darum, im Umgang mit anderen eine möglichst hohe Elastizität zu entwickeln. Wie ein Gummiband. Bedeutet: Auf die Bedürfnisse einer anderen Person – und zwar im Umgang und in der Art und Weise, wie die Interaktion gestaltet wird – einzugehen, um dann wieder in die eigene Verhaltenstendenz, die der eigenen Persönlichkeit entspricht, zurückzugehen und in ihr zu ruhen.

Soziale Elastizität meint folglich nicht, jemand anderes zu werden oder sich zu verstellen, sondern im Umgang mit anderen das eigene Verhaltensrepertoire zu erweitern.
Wie die Klaviatur eines Klaviers. Ich spiele vielleicht am liebsten innerhalb einer bestimmten Oktave (Tonlage), weil das meiner Persönlichkeit entspricht, ich mich da am wohlsten fühle und das für mich am harmonischsten klingt. Andere reagieren aber vielleicht stärker auf höhere oder tiefere Oktaven. Die Frage ist: Bin ich bereit oder in der Lage, in diesen anderen Tonlagen zu spielen, sodass andere mir wirklich zuhören, weil sie sich abgeholt fühlen?

Wenn Sie Ihr eigenes Verhaltensrepertoire erhöhen, indem Sie Ihre soziale Elastizität erhöhen, einen bewussteren und systematischeren Umgang mit anderen Menschen pflegen, können Sie Ihre Ziele schneller und wirksamer erreichen.