Oder ob es vielleicht nicht etwas anderes ist, mit dem Sie Ihr eigenes Potenzial und Ihre eigenen Kernkompetenzen und Fähigkeiten optimal ausleben und einbringen könnten? Die Frage „Lebe ich das berufliche Leben, das ich eigentlich leben möchte?“ führt sehr häufig Klienten zu mir ins Coaching. Und es ist eine berechtigte Frage.
Es ist wichtig, die Kernkompetenzen zu erkennen!
Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, seine eigene wahre Essenz und sein ganzes Potenzial – das, was einen ausmacht – bestmöglich zum Ausdruck zu bringen und damit im besten Fall auch noch einen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten, zur Gesellschaft, zu einer Organisation, zu einem Team. Wenn das gelingt, dann, ist aus meiner Sicht der Sinn des Lebens schon ziemlich gut erfüllt.
Doch wie kommt man dort hin? Wie kommt man seinen eigenen Potenzialen und seinen Qualitäten auf die Spur? Viele Menschen sind sich ihrer Kernkompetenzen und dessen, was sie wirklich einzigartig macht, gar nicht bewusst. Aus diesem Grund verwende ich gerne einen ganz einfachen 3-Schritte-Prozess, um diese Dinge bewusster zu machen.
In 3 einfachen Schritten zu mehr Selbstkenntnis
1. Blick zurück: Wer bin ich und woher komme ich?
Schon die alten Griechen wussten um die Bedeutung der Frage „Wer bin ich?“. Über dem Eingang des Apollo-Tempels in Delphi stand die Inschrift »Erkenne dich selbst«.
Den Blick zurück auf die eigene Biografie zu werfen bedeutet in erster Linie, den Blick auf die bisherigen Erfolge und das bisher Erreichte zu lenken. Und zwar nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern auch und besonders außerhalb der beruflichen Aktivitäten, indem wir morgens aufstehen, hinausgehen in die Welt und Probleme lösen. Etwa 70% unserer Kompetenzen entwickeln wir nicht in der Schule, in Weiterbildungen oder in Seminaren. Wir entwickeln sie in unserer freien Zeit.
Mein Tipp: Machen Sie eine Liste Ihrer bisherigen Erfolge. Stellen Sie sich dafür folgende Fragen:
- Was habe ich bisher in meinem Leben schon alles erreicht?
- Welche Probleme und Herausforderungen habe ich erfolgreich bewältigt?
- Welche Kompetenzen habe ich dadurch entwickelt?
Listen Sie nicht nur die offensichtlichen Erfolge auf, die schon als Erfolg daherkommen, sondern durchaus auch sogenannte Misserfolge, Niederlagen oder Situationen, die Sie auf den ersten Blick nicht als Erfolg bezeichnen würden. Im Umgang mit genau diesen Situationen können auch sehr viele Qualitäten und Kompetenzen sichtbar werden. Denn darum geht es in einem nächsten Schritt.
2. Kompetenzprofil erstellen: Wozu bin ich in der Lage?
Wenn Sie Ihre Liste von Erfolgen gemacht haben, dann nehmen Sie einen dieser Erfolge heraus und zoomen Sie hinein, indem Sie ihn nach folgenden Fragen analysieren:
- Was war die Situation oder die Herausforderung?
- Was habe ich gemacht, um das zu bewältigen oder zu lösen? Was war mein Beitrag?
- Was ist dabei herausgekommen?
Erarbeiten Sie ein Kompetenzprofil Ihrer selbst und stellen Sie fest, wozu Sie in der Lage sind. Schreiben Sie auf, welche Qualitäten, Eigenschaften und Kompetenzen für Sie sichtbar sind. Dabei kann es helfen, eine Außensicht einzunehmen, indem Sie sich überlegen: Welche Fähigkeiten und Qualitäten würde ich dieser Person attestieren? Unserer eigenen Stärken sind wir uns selbst oft so wenig bewusst, weil sie aus der eigenen Wahrnehmung heraus als selbstverständlich angesehen werden.
Wiederholen Sie diesen Schritt – die Qualitäten, Eigenschaften und Kompetenzen, die immer wieder aufkommen, geben deutliche Hinweise auf Ihre Kernqualitäten und Kernkompetenzen. Somit finden Sie Antwort auf die Fragen „Wer bin ich?“ und „Wer bin ich dadurch geworden?“.
3. Blick nach vorne: Wohin will ich jetzt?
Mit diesem Kompetenzprofil – mit dieser gewonnenen Klarheit über die eigene Einzigartigkeit und den Beitrag – den Sie leisten können, wird dann der Blick nach vorne in die Zukunft auch viel einfacher. Stellen Sie sich nun die Fragen:
- Wohin will ich jetzt damit?
- Wohin führt mein Weg?
- Wo will ich meinen Beitrag leisten – wo will ich mein Potenzial idealerweise in Zukunft bestmöglich zum Ausdruck bringen?
Dazu gehören auch Fragen nach Vorlieben und Abneigungen und die Frage nach dem idealen Umfeld.
Überlegen Sie sich also, was für ein Umfeld Sie idealerweise brauchen, um Ihr Potenzial bestmöglich einbringen zu können. Dazu gehören zum Beispiel Unternehmensgröße, Branche, Unternehmenskultur etc. Es wird Ihnen möglicherweise leichter fallen, wenn Sie sich dazu das Bild einer Blume in einem Garten vorstellen: Was braucht die Blume, um bestmöglich aufblühen zu können? Sie braucht ideale Bedingungen wie ausreichend Wasser, Licht, die richtige Temperatur und einen guten Nährboden. Also überlegen Sie sich, welchen Garten Sie brauchen, um bestmöglich aufblühen zu können.
Vorhandenes Potenzial leben
„Perfektion entsteht nicht, wenn man nichts mehr dazufügen kann. Perfektion entsteht dann, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“ Antoine de Saint-Exupéry
Dieses Zitat des bekannten französischen Dichters und Piloten Antoine de Saint-Exupéry passt sehr gut zu diesem »Bewusstmachungsprozess«. Denn für viele Menschen stellt sich nicht die Frage, welche zusätzlichen Fähigkeiten und Eigenschaften sie sich noch aneignen müssen, um sich in den nächsten Schritt ihrer persönlichen Entwicklung hinein zu entwickeln. Es stellt sich vielmehr die Frage nach dem bereits vorhandenen Potenzial, das noch nicht gelebt wird!
Den Blick wieder frei bekommen
Es ist das Abtragen des Gerölls, das den Blick versperrt auf das, was schon da ist. Und es ist ein Zum-Ausdruck-Bringen dessen, was gelebt werden will. Sie können sich das auch vorstellen, wie das Häuten einer Schlange. Irgendwann wird die Haut zu eng. Irgendwann muss die alte Haut aufgebrochen und abgestoßen werden. Im übertragenen Sinne heißt das, dass Sie irgendwann Ihre Konditionierungen, Ihre alten Überzeugungen und Glaubenssätze loslassen. Möglicherweise hindern diese Sie daran, sich in die nächste Stufe Ihrer persönlichen Entwicklung zu begeben, loszulassen, sich davon zu trennen und sie über Bord zu werfen.
Wenn Ihnen das gelingt, sind Sie gut unterwegs auf einer weiteren Etappe Ihrer ganz persönlichen Reise. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit diesem Impuls Ihren persönlichen Wirkungsgrad steigern und richtig durchstarten.