In 3 Schritten zu mehr Selbstkenntnis

Die Frage „Lebe ich das berufliche Leben, das ich eigentlich leben möchte?“ treibt viele Klienten zu mir ins Coaching. Haben Sie sich das auch schon mal gefragt? Es ist eine absolut berechtigte Frage, die mich selbst über viele Jahre hinweg beschäftigt hat.

Heute begleite ich weltweit Führungskräfte in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung und blicke selbst auf eine bunte persönliche Biografie. Mein erstes Geld habe ich mit Haareschneiden verdient. Doch schon nach meiner Berufslehre fragte ich mich: Ist es das jetzt gewesen? Die Antwort war ein klares „Nein“. Ich begab mich auf eine berufliche Forschungsreise, probierte verschiedene Dinge aus, landete schließlich bei der damaligen Swissair. Dort führte ich als Maître de Cabine Kabinenbesatzungen auf dem internationalen Streckennetz und lernte dabei viel über Menschen, Kommunikation und Interaktion.

Nach der finanziellen Pleite der Fluggesellschaft arbeitete ich einige Jahre bei einer Zürcher Unternehmensberatung mit dem Spezialgebiet Führungsentwicklung im Vertrieb. Mittlerweile bin ich selbstständig und habe das Privileg, das zu tun, was ich gerne und offenbar auch gut mache. Ein Privileg aus dem Grund, weil ich jeden Morgen aufstehe und gerne hinausgehe ins Leben, um das zu tun, was ich mit Leidenschaft mache.

Ich bin der Meinung, dass dieses Privileg jedem Menschen zusteht. Dass jeder Mensch zumindest die Gelegenheit bekommen sollte, herauszufinden, was ihn oder sie wirklich lebendig macht, was die eigenen Kernkompetenzen und -qualitäten sind.

 

Mit diesen 3 einfachen Schritten kommen Sie ihren eigenen Potenzialen, Qualitäten und Kompetenzen auf die Spur!

 

1. Der Blick zurück

Der Blick zurück auf die eigene Biographie bedeutet, den Blick auf die bisherigen Erfolge und das bisher Erreichte zu lenken. Und zwar nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern auch außerhalb der beruflichen Aktivitäten. Denn wir entwickeln auch da Kompetenzen. Erstellen Sie eine Liste Ihrer bisherigen Erfolge: Was haben Sie bisher in Ihrem Leben schon alles erreicht? Welche Probleme und Herausforderungen haben Sie erfolgreich bewältigt?

Wenn Sie Ihre Liste von Erfolgen gemacht haben, greifen Sie einen dieser Erfolge heraus und »zoomen« Sie rein, indem Sie ihn analysieren: Was war die Situation oder die Herausforderung? Was habe ich gemacht, um das zu bewältigen oder zu lösen, was war also mein Beitrag? Und was ist dabei herausgekommen?

 

2. Der Blick ins Hier und Jetzt.

Durch die Ergebnisse aus Schritt 1 ergibt sich meist auch die Antwort auf die Frage „Wer bin ich bzw. wer bin ich dadurch geworden?“. Erstellen Sie auf Basis Ihrer Erfolgsliste aus Schritt 1 ein Kompetenzprofil: Wenn ich das so gemacht habe, wie ich das gemacht habe, wozu bin ich dann ganz offensichtlich in der Lage? Welche Qualitäten, Eigenschaften und Kompetenzen werden dadurch sichtbar?

Schreiben Sie es auf. Es kann helfen, eine Außensicht einzunehmen, indem Sie sich überlegen: Angenommen, das habe nicht ich, sondern jemand anderes gemacht, was würde ich dieser Person attestieren an Fähigkeiten und Qualitäten?

Mit diesem Kompetenzprofil, mit der gewonnenen Klarheit über die eigene Einzigartigkeit und den Beitrag, den Sie leisten können, wird dann der Blick nach vorne in die Zukunft auf die 3. Frage auch viel einfacher.

 

3. Der Blick nach vorne.

Fragen Sie sich: Wohin will ich jetzt damit? Wohin führt mein Weg und wo will ich meinen Beitrag leisten, wo will ich mein Potenzial idealerweise in Zukunft zum Ausdruck bringen? Dazu gehören auch die Fragen nach Vorlieben und Abneigungen und die Frage nach dem idealen Umfeld. Überlegen Sie sich also: Was brauche ich idealerweise für ein Umfeld, um mein Potenzial bestmöglich einbringen zu können? Dazu gehören Unternehmensgröße, Branche, Unternehmenskultur und so weiter.

Der französische Dichter und Pilot Antoine de Saint-Exupéry sagte einmal: „Perfektion entsteht nicht, wenn man nichts mehr dazu fügen kann. Perfektion entsteht dann, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“ Und das trifft auf einen solchen Bewusstmachungsprozess zu. Denn eigentlich stellt sich nicht die Frage, welche zusätzlichen Fähigkeiten Sie sich noch aneignen müssen, um den nächsten Schritt Ihrer persönlichen Entwicklung zu machen, sondern es geht um die Frage nach dem vorhandenen Potenzial, das nur noch nicht gelebt wird. Es ist die Frage nach dem, was eigentlich schon alles da ist. Es ist eine Frage der Bewusstmachung.
Wenn Ihnen das gelingt, sind Sie gut unterwegs auf einer weiteren Etappe Ihrer ganz persönlichen Reise.