Einige Zeit später muss das Restaurant schliessen und wird von einem neuen Wirt übernommen. Die Qualität des Essens verbessert sich dadurch massiv und gut geschultes, freundliches Servicepersonal kümmert sich nun um das Wohl der Gäste. Sie würden staunen, welch kulinarisches Gesamterlebnis heute dort angeboten wird – wenn Sie es denn wüssten. Denn solange Sie davon nichts erfahren, tragen Sie noch immer Ihren schlechten Eindruck mit sich herum. Wenn Sie an dem Restaurant vorbeifahren, nehmen Sie es immer noch durch diesen Filter wahr, obwohl das gar nicht mehr der Realität entspricht. Was braucht es also? Stimmt - jemand muss Sie darauf aufmerksam machen. Erst dann wird sich auch Ihre Wahrnehmung verändern und Sie geben dem Restaurant eine zweite Chance.
Verhaltensänderung ist nur die halbe Miete
Dieses Beispiel hat durchaus Parallelen zu vielen Coaching-Prozessen. Diese basieren häufig auf Leadership Assessments und fokussieren in der Folge auf Maßnahmenplanung. Die Führungskraft versteht intellektuell wo eine Veränderung ihres Führungsverhaltens wünschenswert wäre und erkennt auch, wie diese Veränderung zu mehr Effektivität führen würde. Obwohl dieser Schritt zu Beginn eines Coaching-Prozesses zur Definition der Veränderungsabsichten entscheidend ist, so endet er leider oftmals in einer langen Liste guter Absichten, die größtenteils niemals das Tageslicht erblicken. Und selbst wenn sie umgesetzt werden, so bedeutet das noch lange nicht, dass sich auch die Wahrnehmung des Umfelds verändert und die beabsichtigte Veränderung tatsächlich wahrgenommen wird.
Stakeholder aktiv einbinden
Diese Wahrnehmung ist jedoch letztlich für den Erfolg eines Coaching-Prozesses mitentscheidend. Der von Dr. Marshall Goldsmith* entwickelte Stakeholder Centered Coaching Ansatz führt den Prozess deshalb um einen entscheidenden Schritt weiter: über den Tellerrand des Executive-Büros hinaus und in das Arbeitsumfeld der Führungskraft mit ihren diversen Interessengruppen (Engl.: Stakeholder).
Diese Stakeholder werden von Anfang an in den Prozess mit eingebunden und können so wichtige und hilfreiche Erkenntnisse und Empfehlungen für Verhaltensänderungen liefern. Doch damit nicht genug: durch diese aktive Einbindung verändert sich auch gleichzeitig die Wahrnehmung der Stakeholder, denn diese achten nun bewusst auf positive Veränderungen im Führungsverhalten der Führungskraft. Diese Form von Führungsentwicklung bietet durch ihre nachhaltig wahrgenommene Umsetzung von Veränderungen in der Praxis einen echten Mehrwert – denn Wahrnehmung ist Realität.
Der Stakeholder Centered Coaching Prozess garantiert die dadurch messbare Entwicklung und Verhaltensänderung. Seine Wirksamkeit wurde wiederholt bestätigt:
• Eine grosse Zahl von Top Executives, Führungskräften und Personalentwicklern haben den Nutzen des Stakeholder Centered Coaching Prozesses bereits selbst erfahren, entweder an sich selbst oder in ihren Organisationen.
• Eine umfangreiche Studie unter 11'000 Führungskräften in 6 multinationalen Unternehmen auf 4 Kontinenten kam zum Schluss, dass 95 % der Führungskräfte, die den SCC Prozess durchlaufen hatten, ihre Effektivität in der Führung messbar erhöht hatten. Diese Studie ist im Artikel ‚<LINK www.marshallgoldsmithlibrary.com/docs/articles/LeaderContactSport.pdf _blank "external-link-new-window" "Opens external link in new window">Leadership is a contact sport</link>’ (Strategy & Business September 2004) näher beschrieben.
• Stakeholder Centered Coaching verlangt keine wertvolle „Extrazeit“ von ohnehin schon vielbeschäftigten Executives, da der Coaching- und Entwicklungsprozess in deren Führungsrolle on-the-job integriert ist.
Ich freue mich ganz besonders, durch meine Zusammenarbeit mit Marshall Goldsmith aktiv dazu beizutragen, dass der wirksame SCC Ansatz nun auch für deutschsprachige Führungskräfte verfügbar ist.
*Dr. Marshall Goldsmith gehört zu den weltweit führenden Executive Coaches. Er ist Autor diverser Bestseller zum Thema Leadership und wurde wiederholt von der Harvard Business Review und Thinkers 50 als einer der wichtigsten Leadership Denker weltweit ausgezeichnet.