Führen im digitalen Zeitalter – was wirklich wichtig ist

Jeder ist in der einen oder anderen Form von Digitalisierung betroffen. Wir leben nicht erst seit heute in einem digitalen Zeitalter. Und obwohl Digitalisierung kein neues Stichwort ist, stellt die Adaption für viele Unternehmen eine grosse Hürde dar.

Doch Digitalisierung erfordert nicht nur die Anpassung des Geschäftsmodells, der Prozesse und Infrastruktur, der entscheidende Erfolgsfaktor für die Umsetzung einer digitalen Strategie sind engagierte und befähigte Mitarbeiter, die die Strategie mittragen. Damit rücken auch die Führungskräfte in den Fokus: Sie sind Dreh- und Angelpunkt für Veränderungen.

Relevanz analoger Führung steigt

Wenn wir von Digitalisierung sprechen, geht es also um mehr als nur technologischen Wandel. Mit Zunahme der Digitalisierung sind nicht mehr nur fachliche und digitale Kompetenzen entscheidend, sondern Kommunikation und Menschlichkeit bzw. Beziehungs- und Selbstkompetenz.

Das digitale Rennen werden wir nicht gewinnen, indem wir Technologien meistern, sondern Menschlichkeit in der Zusammenarbeit – insbesondere in der Führung – beibehalten und weiterentwickeln. Überall da, wo Menschen gemeinsam erfolgreich sein und Ziele erreichen wollen, ist Beziehungskompetenz ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Es bedarf der Fähigkeit, echten Kontakt zu anderen herzustellen, Beziehungen aufzubauen und Beziehungen auch unter schwierigen Bedingungen zu erhalten.

Vorbild sein

Die Basis für diese Beziehungskompetenz ist eine gut entwickelte Selbstkompetenz. Denn wie in der Natur, die uns ja vorzeigt, dass es nichts gibt, was nicht von innen nach aussen wächst, ist es auch bei uns so, dass wir Beziehungskompetenz nur wirklich dann leben und entwickeln können, wenn wir eine gute Beziehung zu uns selbst hergestellt haben. Ist das erreicht, können wir uns im Zusammenhang mit Führung von Mitarbeitern mit menschlichen Grundbedürfnissen auseinandersetzen. Grundbedürfnisse, die jeder in sich trägt, in einem unterschiedlichen Mix, in einer unterschiedlichen Ausprägung, sind wesentliche Treiber für unser Verhalten.

Mitarbeiter in den Vordergrund stellen

Wir sind als Menschen darauf ausgerichtet, mit anderen in Verbindung zu sein, uns gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Und gerade im digitalen Zeitalter gibt es natürlich besondere Herausforderungen an das Erfüllen dieser Grundbedürfnisse. Verbundenheit zum Beispiel. Allein durch den Austausch von Daten, sind wir noch nicht wirklich verbunden. Es braucht authentischen 1-zu-1-Kontakt. Und damit stehen die Mitarbeiter im Zentrum.

»Kunden kommen nicht zuerst, Mitarbeiter kommen zuerst. Kümmern Sie sich um Ihre Mitarbeiter und sie werden sich um Ihre Kunden kümmern.« Sir Richard Branson

Der technologische Wandel im Rahmen der Digitalisierung ist nur ein Aspekt von mehreren. Erfolgsentscheidend ist das Engagement der Mitarbeitenden in der Umsetzung und Anwendung einer digitalen Strategie. Die Führungskräfte spielen darin eine entscheidende Rolle. Menschlichkeit auf Basis einer gut entwickelten Selbst- und Beziehungskompetenz ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Und echte Persönlichkeitsentwicklung hat deshalb höchste Priorität.